Niels Sievers‘ landscapes are devoid of people. Here and there a fox scurries across the picture, a swan glides majestically across the dark water or scarecely recognizable birds disappear, becoming black dots in the wide open sky. Everything is covered in a subtle veil of mist that softens the contours without retracting from the emotional tension in these images. Classical painting genres are innovatively employed: a very low angled perspective on the woods make them appear huge, sometimes threatening, and reduces the importance of the human being in relation to nature. The horizons often lie so low that the works virtually consist of sky only which draws the viewer into the depth of the picture. The painting media employed by Sievers ranges from elements of graffiti to the techniques of the old masters. The surfaces he paints on also range from canvases to record covers. Together with a choice of occasionally unusual picture formats, these factors set his landscapes appart from the known and ordinary. Fine graduations in the mainly dark, subdued tones are so finely nuanced that a rich colour scheme unfolds to the viewer. One needs time and an attentive gaze to appreciate all the nuances of what is unfolding in his painting.
The urge towards infinity as it is formulated in Romanticism makes itself felt along with the wish for sublime self-reflection by one‘s own interaction with nature. But in stark contrast to the nostalgic landscapes of the 19th century, the atmosphere here is much more sombre. The uprooted humen being in the context of his own limitations and condemned to being left to his own devices becomes the theme of Siever‘s works even though he – the human being – never appears as a concrete figure.
Karin Rase über Niels Sievers
„On the avenue“
-Elcamino „The Avenue (Remix)“
Niels Sievers zeigt in seinen aktuellen Bildern nicht nur die Stadtlandschaft im Abendlicht und bei Nacht, sondern erstmals auch Szenen des urbanen Lebens auf den nächtlichen Straßen und Trottoirs vor Restaurants, Cafés und Bars: Zwei Menschen sitzen entspannt an einem Bistrotisch, ein Paar steht eng umschlungen im Dunkel der Straße, andere sitzen an Biertischen oder dicht gedrängt am Tresen. Ihre geheimnisvoll leuchtenden Silhouetten erzeugen eine Stimmung, die zwischen Realität, Traum und Fantasie changiert. In ihrer Flächenhaftigkeit und Leuchtkraft bilden die Silhouetten einen starken Kontrast zum jeweiligen Setting, das jedoch auch bewusst grob oder skizzenhaft und meist in feinen Grautönen angedeutet wird. Sievers malt nur das Wesentliche, bleibt seiner Palette treu und schafft so schnörkellose Narrationen, die sich zu individuellen Geschichten verknüpfen lassen: gerade noch auf der Straße, dann im Gespräch mit jemandem – Nähe entsteht. Momentaufnahmen beständiger Erinnerung. Die Bilder wirken in ihrer monochromen Anmutung homogen, fast wie aus einem Erinnerungsalbum, jedoch mit dem Unterschied, dass die Silhouetten keine Individuen zeigen und ihre Umgebung nur in leichten, zarten Konturen erscheint. Die Figuren, die oft dadurch entstehen, dass Sievers die nur mit einer Schutzschicht versehene Leinwand stehen lässt, wirken entkoppelt, werden zu Projektionsflächen. In ihrem warmen Farbton grenzen sie sich zu der meist in kühlen Tönen gehaltenen Umgebung ab, so als würde der Maler allein dem Zauber des Moments im Fluss der Zeit zu seinem Recht verhelfen wollen. Wohl wissend, dass die Protagonist:innen austauschbar sind, Platzhalter, denn jede einzelne Szene könnte sich genauso mit anderen Personen zeitgleich an anderen Orten und in der nächsten Nacht abspielen. Diese Bilder feiern das Leben, in dem Bewusstsein, dass alles auch gleich vorbei sein kann. Durch das Mittel der Aussparung und Reduktion versucht der Künstler, seinem subjektiven Blick zu entfliehen, auf der Suche nach einer Kunst, die sich nicht um sich selbst dreht. Erlebtes oder Gesehenes wird zwar dargestellt, doch nicht als eingefrorener Augenblick, sondern als etwas, das eben nicht festzuhalten ist, weil die Zeit stetig voranschreitet. Sie fließt, und mir ihr alles, was und wie es der Künstler beschreibt. Das ist es, was ihn antreibt, die menschliche Existenz in ihrer zeitlichen Dimension festzuhalten, eben das Fließen der Zeit selbst.
1979 | born in Niebüll / D |
2002-2007 | Studies at the Kunstakademie Düsseldorf (class Jörg Immendorff), masterstudent / D |
2008 | travelling scholarship of NRW, Kunstverein Düsseldorf / D |
2009 | Erwine Steinblum scholarship, Johannesburg |
2013 | Audience Award of the 67. Bergische Kunstaustellung |
Currently lives and works in Berlin, Germany.
SOLO EXHIBITIONS
2021 | La macchina,Julia Ritterskamp, Düsseldorf/ D |
2019 | Last Nite, Galerie Martin Kudlek, Cologne / D |
2018 | Illusion, C&K Galerie, Berlin / D |
it’s a kind of magic, Galerie Martin Kudlek, Cologne / D | |
after drowning, curated by Julia Ritterskamp, Düsseldorf / D | |
2016 | in bloom, C&K Galerie, Berlin / D |
my flowers bloom in a dark room, Galerie Martin Kudlek, Cologne / D | |
2014 | IT’S ALL RIGHT, Galerie Martin Kudlek, Cologne / D |
IT’S ALL WRONG, C&K Galerie, Berlin / D | |
2012 | antistar, Kudlek van der Grinten Galerie, Cologne / D |
escapes, Kunstbeitrag “Das Plateau”, Radius Verlag Stuttgart / D | |
2010 | night on earth, Kunstbeitrag “Das Plateau”, Radius Verlag Stuttgart / D |
2009 | all the world is green, Galerie Geuer & Breckner, Düsseldorf / D |
2008 | Boys don’t cry, DUVE Berlin / D |
GROUP EXHIBITIONS
2022 | Enter Nature,Galerie im Körnerpark, Berlin / D |
2021 | Die 4 Elemente,Galerie Löhrl, Mönchengladbach / D |
2019 | OUTDOORS,Galerie C+K, Berlin / D |
2017 | Schwarz Weiss,Galerie Löhrl, Mönchengladbach / D |
2015 | Mixed Pickles, C&K Galerie, Berlin / D |
2014 | Mythos Wald, Neue Galerie im Haus Beda, Bitburg / D |
The beautiful changes, RH Contemporary Art, New York / USA | |
2013 | Kunst Jetzt! Ida Gerhardi Förderpreis 2013, Städtische Galerie Lüdenscheid / D |
67. Bergische Kunstausstellung, Kunstmuseum Solingen / D | |
2012 | Dies ist die Nacht, die tausend Tagen Trotz kann sagen, Galerie der Guardini Stiftung, Berlin, C+K unterwegs / D |
2011 | sunbeam in the glasshouse, Kunstverein 701, Düsseldorf / D |
inter deum et diabolum semper musica est, Minken & Palme, Berlin / D | |
There is no end, my friend, E105studio, Bonn / D | |
2010 | alles/nichts/oder, Galerie Koal, Berlin / D |
Landschaften, Leipzig / D | |
hotmaschini kunstkanone, Cologne / D | |
2009 | Werkschau 1, Kunstraum Sylt-Quelle / D |
4falt, Richard Haizmann Museum Niebüll, Kunstverein Niebüll / D | |
2008 | Impulse 21”, Galerie Löhrl Mönchengladbach / D |
Unmodern Normalism, Goethe Institut Rotterdam / NL | |
Spiegelbild, KIT, Düsseldorf / D | |
dipmaster 2”, Wandergalerie Stephanie Bender, Munich / D | |
2007 | Back in Black, acapulco Düsseldorf / D |
Von Pferden und Affen, Kl. Immendorff, Museum Ludwig Koblenz / D |