„(…) ein immerwährender lebendiger Spiegel des Universums“
Gottfried Wilhelm Leibniz, Monadologie
In der Ausstellung „The Architecture of Shadows“ zeigt Simon Schubert neue Graphitreibungen und eine neue Werkgruppe von Skulpturen, die eine Fortführung seiner bisherigen thematischen und technischen Arbeitsweisen darstellt. Die Bilder und Skulpturen fügen sich in das fortwährende Projekt eines mit jeder Ausstellung und jedem Bild wachsenden imaginären Gebäudes Schuberts ein, an dem der Künstler seit vielen Jahren arbeitet. Auch in der Ausstellung „The Architecture of Shadows“ erweitern die ausgestellten Arbeiten das Projekt des Künstlers um neue Ansichten und Interieurs.
Simon Schubert studiert in seinen Arbeiten Aspekte unterschiedlicher Lichtphänomene, wie Lichtspiele, Schattenwürfe und Reflektionen, welche einen Einfluss auf die Wahrnehmung von Oberflächen und Räumen nehmen. Zugleich induzieren diese neuen Arbeiten die Reflexion von Fragen nach der Luzidität und Opazität von wahrgenommenen Phänomenen auf einer metaphysischen Ebene. Denn obwohl die darstellerische und technische Ausarbeitung der in den Werken gestalteten Motive besonders ins Auge fällt, stehen in den Arbeiten des Künstlers weniger physikalische Effekte im Vordergrund. Vielmehr liegt der Fokus auf der Wechselwirkung von immanenter zu transzendenter Erfahrung, indem die visuellen Licht- und Schattenspiele sowie Passagen und Durchgänge über sich selbst und das tatsächlich Dargestellte hinausweisen.
Für diese Ausstellung hat Simon Schubert eine neue Werkgruppe von Skulpturen entwickelt, die durch die Monadologie von Gottfried Wilhelm Leibniz inspiriert ist. Diese Skulpturen bestehen aus hochglänzenden, spiegelnden Dewargefäßen, die für Schubert eine Annäherung an eine bildliche Entsprechung der von Leibniz beschriebenen Monaden darstellen, die Leibniz in seiner Schrift als „(…) ein immerwährender lebendiger Spiegel des Universums“ beschreibt.
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“(…) a perpetual living mirror of the universe”
Gottfried Wilhelm Leibniz, Monadology
In the exhibition “The Architecture of Shadows” Simon Schubert shows new graphite drawings and a new group of sculptures, which can be defined as a continuation of his previous thematic and technical ways of working. The drawings and sculptures fit into Schubert’s ongoing project of constructing an imaginary building, which grows with each exhibition and artwork, and on which the artist has been working for many years. In “The Architecture of Shadows” the exhibited pieces expand the artist’s project with new views and interiors.
With his new works Simon Schubert studies aspects of different light phenomena, which have an impact on the perception of surfaces and spaces. At the same time, these works induce the reflection of questions about the lucidity and opacity of perceived phenomena on a metaphysical level.
Although the representational and technical elaboration of the chosen motifs prominently draws attention, the works do not solely focus physical effects. Rather the pieces emphasize the relational process of immanent and transcendent experience, by referring beyond the visual interplay of light and shadow and passages within in interiors.
Furthermore, Simon Schubert has developed a new group of sculptures or this exhibition, which are inspired by Gottfried Wilhelm Leibniz’s Monadology. These sculptures consist of highly polished, reflective dewar vessels, which for Schubert represent an approximation of a pictorial equivalent of the monads described by Leibniz in his writing as “(…) a perpetual living mirror of the universe.”