In ihrer ersten Einzelausstellung in der Galerie Martin Kudlek zeigt die Bildhauerin Angela Glajcar (Jahrgang 1970) eine monumentale In-situ-Installation aus Glasgewebe.
Glajcars Objekte und Installationen sind der Erforschung von Raumerfahrungen gewidmet und zeigen die Faszination der Künstlerin für räumliche Präsenz von scheinbar leichten Materialien wie Papier und Glasgewebe im Raum. Gegensätze wie Leichtigkeit und Schwere, Ruhe und Dynamik, Schönheit und Zerstörung sowie Licht und Schatten (nach Barbara Auer und Andreas Beitin) werden erfahrbar. Ihre heutigen Hauptwerkstoffe Glasgewebe und Papier, bieten der Künstlerin die Eigenschaften, mit deren Möglichkeiten sie strategische und folgerichtige Lösungen finden kann. Besonders das Verhalten des Materials gegenüber Licht spielt eine entscheidende Rolle. Weißes Papier nimmt das Licht der Umgebung, sei es künstlich oder natürlich, auf und bringt so seine vielfältigen Farbtöne zur Geltung. Das Verhalten, des im Vergleich zu Kunststoffen oder Papier leicht grünlich schimmernden Glasgewebes ist für Glajcar Teil der Arbeit. Licht und Schatten zeigen ein Wechselspiel innerhalb und außerhalb der Arbeiten und verwandeln die voluminöse Skulptur in ein multidimensionales Werk.
Die in der gleichnamigen Ausstellung gezeigte Arbeit „White Glass“ misst 350 × 550 × 160 cm und besteht aus sieben Bahnen transluzentem Glasgewebe. Das Gewebe wird mit der Schere beschnitten, und einzelne Fäden mit der Pinzette extrahiert. In die übereinander geschichteten Bahnen hat die Künstlerin Fehlstellen eingearbeitet, die einen Raum entstehen lassen. Man kann in die Arbeit hineinsehen, nicht jedoch durch den entstandenen Raum hindurch.